Das Bewerbungsschreiben: Die passende Schrift in der richtigen Größe wählen!
„Mit der richtigen Schriftart in einer angemessenen Größe wirkt Ihre Bewerbung direkt professionell. Erst dann hat ein Personaler in der Regel auch Lust, sich mit Ihrem Lebenslauf und Ihrem Bewerbungsschreiben auseinanderzusetzen. Die Schriftart für eine Bewerbung ist, innerhalb bestimmter Grenzen, meistens eine reine Frage des Geschmacks.“

Mit einer ansprechenden Schrift wirkt eine Bewerbung direkt ganz anders. Der Text des Bewerbungsschreibens sollte zudem in mehrere Absätze unterteilt sein und einen angemessenen Zeilenabstand aufweisen. Diese Infografik zeigt, worauf es bei der Schrift einer Bewerbung ankommt.
Ob man eine Bewerbung als professionell oder nicht bezeichnen kann, hängt von mehreren Faktoren ab, die zusammen die Qualität der Bewerbungsunterlagen ausmachen. Beim Bewerbungsschreiben zählt, neben einem passenden und individuellen Inhalt, vor allem auch das äußere Erscheinungsbild. Die Arbeitgeber wünschen dabei einen Aufbau, der dem eines üblichen Geschäftsbriefes ähnelt, ohne die DIN 5008 streng einzuhalten. Ist es für viele Bewerber schwer, einen passenden Text für ihr Bewerbungsschreiben zu formulieren, so vergessen diese leicht den Umstand, dass die äußere Form bei diesem Teil der Bewerbung ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden darf. Gerade die Schriftart und die Schriftgröße machen hier viel aus. Wer eine geeignete Schriftart und -größe für sein Anschreiben wählt, kann davon ausgehen, dass seine Bewerbung ansprechender wirkt und dass einem Personaler das Lesen deutlich einfacher fällt. Kein Mitarbeiter einer Personalabteilung möchte von morgens bis abends Bewerbungsanschreiben sichten, die alle in Times New Roman und einheitlicher Schriftgröße gehalten sind. In diesem Beitrag dreht sich alles rund um die Schriftart und Schriftgröße im Bewerbungsschreiben sowie um die Wahl einer günstigen Schriftfarbe. Überzeugen Sie mit einem einwandfreien Anschreiben!
Die Schriftart und -größe einer Bewerbung sollten immer einheitlich sein!
„Einheitlichkeit in Bezug auf Design und Layout ist Pflicht für Ihre Bewerbungsunterlagen. Eine Bewerbung mit unterschiedlichen Schriftarten würde zusammengeflickt und uneinheitlich aussehen. Somit sind Schriftart und Schriftgröße einer der vielen Faktoren, die mitunter über die Einladung zum Vorstellungsgespräch bestimmen.“

In den Bewerbungsunterlagen muss Ordnung herrschen! Unterschiedliche Schriftarten, Schriftgrößen und Schriftfarben in Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf wirken sehr chaotisch. Nur mit einheitlichen Bewerbungsdokumente haben Sie gute Chancen, dass der Inhalt einer genaueren Prüfung unterzogen wird.
Wenn Sie Ihre Bewerbung schreiben, sollten Sie in aller Regel mit der Erstellung Ihrer Zeugnisanlage beginnen, um anschließend Ihren Lebenslauf anzufertigen. Erst dann ergibt es Sinn, mit dem Verfassen eines Anschreibens zu beginnen. Die Stellenanzeige sowie Ihr Lebenslauf bilden dafür eine gute Grundlage – schließlich gilt es, den eigenen Werdegang mit der Stellenanzeige zu verknüpfen und eine Passgenauigkeit herauszuarbeiten. Hinsichtlich der Schriftart und Schriftgröße müssen Sie sich schon beim Lebenslauf bzw. beim Deckblatt für die Zeugnisanlage festlegen. Diese sollten dann natürlich auch im Bewerbungsschreiben entsprechend gewählt werden. Abweichungen zwischen der Schrift im Lebenslauf und im Anschreiben würden sehr merkwürdig wirken. Dies gilt aber auch, wenn man im Anschreiben eine wesentlich größere Schrift wählt als im Lebenslauf. Hier entsteht schnell der Eindruck, dass man möglichst viel Platz füllen wollte, da einem inhaltlich einfach zu wenig eingefallen ist. Das sollten Sie als Bewerber natürlich unbedingt vermeiden. Die Einheitlichkeit müssen Sie dann auch für das Inhaltsverzeichnis Ihrer Zeugnisanlage beachten, ebenso für ein mögliches Bewerbungsdeckblatt, wenn Sie sich per E-Mail oder mittels klassischer Bewerbungsmappe bewerben. Platz im Anschreiben können Sie durch die Wahl des Zeilenabstandes sowie durch die Nutzung mehrerer Absätze füllen. Das ist nicht so auffallend wie eine zu groß wirkende Schrift. Genauso ungünstig wäre es, eine sehr kleine Schrift zu nutzen, um möglichst viel Text im Bewerbungsschreiben unterzubringen. So kann man es zwar unter Umständen vermeiden, ein zweiseitiges Anschreiben einzureichen, doch könnte bei einem Recruiter sehr leicht die Meinung entstehen, dass Sie nicht über die Fähigkeit verfügen, Informationen auf den Punkt zu bringen. Doch welche Schriftgröße ist für die Bewerbung geeignet – und vor allem welche Schriftart ist empfehlenswert?
Darauf kommt es bei der Schriftart und -größe für die Bewerbung an!
„Für eine Bewerbung sollten niemals mehr als zwei – in Ausnahmefällen drei Schriftarten – gewählt werden. Ziel ist es, sich mit Unterlagen zu bewerben, die gut strukturiert sind und vor allem eine gute Lesbarkeit aufweisen. Nur so vermittlen Sie im Rahmen Ihrer Bewerbung auf den ersten Blick Kompetenz.“

Hier sehen Sie ein paar beispielhafte Schriftarten und die Einstufung ihrer Eignung für die Bewerbung. Mit Times New Roman und Arial machen Sie nichts falsch, aber es handelt sich quasi um Standardschriftarten, in denen die meisten Bewerbungen gehalten sind. Eine moderne aber nicht zu verspielte Schriftart ist genau richtig, wenn Sie mit einem ansprechenden Bewerbungsdesign überzeugen möchten. Klicken Sie hier oder auf das Bild, um die Infografik zu vergrößern.
Wie so oft bei Fragen rund um die Bewerbung gibt es auch hinsichtlich der zu wählenden Schriftart und Schriftgröße keine konkrete und in Stein gemeißelte Regel, wie diese sein müssen. So gibt es Schriftarten in einer Größe, die eher als umpassend wahrgenommen werden und solche, die zu einer guten Optik der Bewerbungsunterlagen beitragen. Die Wahl der Schriftart und der Schriftgröße ist vor allem von der konkreten Bewerbungssituation abhängig. Wer sich in einem eher konservativen Umfeld bewirbt, kann auch auf die üblichen Schriftarten wie Times New Roman oder Arial zurückgreifen, während ein Grafikdesigner eine eher moderne Schriftart verwenden sollte.
Wichtige Kriterien für die Wahl der Schriftart und Schriftgröße
- Die Schrift in Ihrer Bewerbung muss gut lesbar sein – sowohl im Anschreiben wie auch im Lebenslauf.
- Orientieren Sie sich z. B. an der Schrift auf der Website des Arbeitgebers. Wenn Sie diese ebenfalls nutzen, wirkt das Schriftbild in der Personalabteilung schon direkt vertrauter. Gleiches gilt für die Wahl der Schriftfarbe (z. B. Überschriften in Magenta für eine Bewerbung bei der Telekom).
- Die Schrift der Bewerbung muss unter allen Umständen seriös und einheitlich wirken.
- Die Schriftart (Font) darf nicht zu ausgefallen sein, damit eine entsprechende PDF-Datei ohne Probleme generiert und auch von Personaler geöffnet werden kann.
- Denken Sie bei der Wahl der Schriftgröße daran, dass nicht wenige Menschen Brillen tragen und mit einer zu kleinen Schrift unter Umständen Probleme beim Lesen haben könnten.
„Sie haben im Wesentlichen die Wahl zwischen Serifenschriften und serifenlosen Schriften. Schriften mit Serifen sind insbesondere für längere Texte geeignet. In der Bewerbung können beide Klassen von Schriftarten zur Anwendung kommen.“
Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen zwei verschiedenen Schriftarten: Den serifenlosen Schriften sowie den Serifenschriften. Erstere werden oftmals auch als „Groteske Schriften“ bezeichnet. Unter einer Serife versteht man eine kleine Linie, die den Strich eines Buchstabens quer zu dessen eigentlicher Richtung abschließt – also in einem 90⁰-Winkel dazu steht. Die bekannteste Serifenschrift dürfte Times New Roman sein, während Arial und Helvetica als serifenlose Schriften weit verbreitet sind. In den üblichen Textverarbeitungsprogrammen wie MS Word oder OpenOffice findet man oftmals Schriftarten, deren Name den Begriff „sans serif“ oder einfach nur „sans“ enthalten. „Sans“ ist Französisch und bedeutet „ohne“ – es handelt sich also um serifenlose Schriftarten. Von der Schriftgröße her sollte die Wahl auf eine Größe zwischen 10 pt und 12 pt fallen. Bitte bedenken Sie, dass unterschiedliche Schriftarten bei gleicher Größeneinstellung im Textverarbeitungsprogramm durchaus sehr unterschiedlich groß ausfallen können.

Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen Serifenschriften und serifenlose Schriften („groteske Schriften“). Serifen sind kleine Linien, die einen Buchstaben quer zu dessen eigentlicher Verlaufsrichtung abschließen.
Beispiele Serifenschriften
- Times New Roman
- Times
- Century
- Cambria
- Georgia
- Jenson
- Garamond
Beispiele serifenlose Schriften
- Arial
- Helvetica
- Calibri
- Century Gothic
- MS Sans Serif
- Verdana
- Tahoma
Die Schriftfarbe einer Bewerbung muss nicht immer Schwarz sein.
„Die Optik Ihrer Bewerbungsunterlagen muss ansprechend sein, damit Sie die gewünschte Aufmerksamkeit des Recruiters wecken. Hierzu kann unter anderem auch eine graue Schriftfarbe dienen, die angenehm auf das Auge wirkt und eine willkommene Abwechslung darstellt.“
In der Regel entscheiden sich die meisten Bewerber dafür, die Farbe Schwarz für die Schrift im Bewerbungsschreiben sowie für die Aufzählungen und Zeitangaben im Lebenslauf zu nutzen. Dagegen ist nichts einzuwenden – doch besteht die Möglichkeit, dass man durch die Wahl einer anderen Schriftfarbe positiv auffällt. Damit ist natürlich nicht Magenta oder Grün gemeint, sondern eine dunkles Grau oder Anthrazit. Als Leser einer Schrift mit einer solchen Farbe merkt man einen leichten Unterschied zum üblichen Schwarz. Eine dunkelgraue Schrift wirkt für die meisten Menschen recht angenehm auf das Auge und stellt zudem eine leichte Abweichung von der Standardbewerbung dar, die bei vielen Bewerbern oftmals komplett in Schwarz gehalten ist. Zu hell darf das Grau jedoch nicht sein.

Mit einem dezenten Grau kann der Text eines Bewerbungsanschreibens ganz anders wirken. Bitte verzichten Sie jedoch auf zu grelle Schriftfarben für Ihre Bewerbungsunterlagen!
Beispielhafte RGB-Werte für eine graue Schriftfarbe in der Bewerbung
- R: 38 G: 38 B: 38 (sehr dunkles Grau)
- R: 64 G: 64 B: 64 (mitteldunkles Grau)
- R: 89 G: 89 B: 89 (helleres Grau)
- R: 127 G: 127 B: 127 (helles Grau)
Um den Effekt zu testen, ist es empfehlenswert zunächst mit dem mitteldunklem sowie dem helleren Grau zu beginnen. Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass Schriftfarben auf verschiedenen Monitoren auch unterschiedlich aussehen und teilweise deutlich von den Farben eines ausgedruckten Exemplars abweichen können. Übertreiben Sie es nicht mit der Nutzung eines zu hellen Grautons für die Schrift Ihrer Bewerbungsunterlagen. Auch hier sollte ein gesunder Mittelweg angestrebt werden. Bedenken Sie bitte auch, dass die farbliche Ausgestaltung Ihrer Bewerbung im Einklang mit den Farben des Bewerbungsfotos stehen sollte.
Viel schwieriger als die richtige Schrift zu finden: Ein aussagekräftiger Inhalt für das Anschreiben!
Schriftart, Schriftgröße und Schriftfarbe sind nur eine von vielen „Stellschrauben“ in Bezug auf die Bewerbung. Die äußere Form einer Bewerbung spielt insofern ein wichtige Rolle, als dass sie zunächst darüber entscheidet, ob eine Bewerbung überhaupt etwas näher angeschaut wird. Haben Sie mit Ihren Unterlagen diese erste Hürde erfolgreich überwunden, steht der Inhalt Ihres Lebenslaufes sowie Ihres Bewerbungsschreibens im Fokus. Einen geeigneten und aussagekräftigen Inhalt zu finden, ist nochmals viel komplizierter und aufwendiger, als sich auf eine bestimmte Schrift festzulegen. Daher ist es empfehlenswert, wenn Sie etwa 20 % des Aufwandes für Layout und Design sowie 80 % für die Formulierung Ihrer Bewerbungsdokumente ansetzen. Viele Bewerber neigen erfahrungsgemäß dazu, den Inhalt zugunsten des äußeren Erscheinungsbildes der Bewerbung zu vernachlässigen. Folgen Sie diesem Ansatz beim Schreiben Ihrer Bewerbung, ist der Bewerbungserfolg recht unwahrscheinlich und Frust aufgrund von Absagen oder ausbleibenden Rückmeldungen vorprogrammiert. Damit ein Bewerbungsanschreiben als professionell bezeichnet werden kann, müssen diverse Kriterien erfüllt sein, die sich vor allem auf den Inhalt beziehen.
Merkmale eines professionellen Bewerbungsschreibens
- Passgenauigkeit: Berücksichtigung der Position und die Anforderungen der Stellenanzeige.
- Individualität: Bezug zur Position und zum Arbeitgeber sowie Verzicht auf die Verwendung von Bewerbungsmustern).
- Fehlerfreiheit: Keine falschen sachlichen Aussagen, Nutzung korrekter Schreibweisen und Verzicht auf die Thematisierung negativer Sachverhalte sowie Einhaltung aller Rechtschreibregeln.
- Einhaltung formaler Regeln: Passende Länge und korrekter Aufbau des Textes.

Till Tauber ist seit 2013 als freiberuflicher Bewerbungsschreiber tätig und greift hierzu auf sein Wissen als Diplom-Ingenieur mit zusätzlichem MBA-Abschluss zurück. In dieser Zeit hat er mehr als 3.500 Bewerbungen im Kundenauftrag geschrieben – und weiß, worauf es beim Anschreiben sowie beim Lebenslauf ankommt. Auf TT Bewerbungsservice schreibt er zu aktuellen Themen rund um die Bewerbung.