Ein Bewerbungsgespräch in den USA – Darauf müssen Sie achten!
Die USA sind nach wie vor bei vielen Bewerbern aus dem deutschsprachigen Raum interessant, um die eigene Karriere voranzubringen. Dies wundert nicht, denn unter den Top 10 der weltweit größten börsennotierten Unternehmen nach Marktkapitalisierung sind 8 US-amerikanische zu finden und auch die Position 1 befindet sich fest in amerikanischer Hand. Daneben sind die USA auch insbesondere für Wissenschaftler interessant, die einer attraktiven Karriere an namhaften Universitäten und Forschungseinrichtungen nachgehen können. Die Möglichkeiten sind groß. Viele Bewerber stellen sich nach einer Einladung zu einem Jobinterview die Frage, wie sie sich darauf vorbereiten können und welche Unterschiede es zum Vorstellungsgespräch im deutschsprachigen Raum gibt. Auf diese Punkte möchten wir in diesem Beitrag eingehen.
Schon die Job Application ist anders in den USA
„Das Schreiben einer deutschsprachigen Bewerbung ist schon kein einfaches Vorhaben. Bei einer amerikanischen Bewerbung gilt es, sich bestens vorzubereiten.“

Die amerikanische Bewerbung hat ihre Besonderheiten. Achten Sie inbesondere auf die Feinheiten beim Resume.
Wer zu einem Vorstellungsgespräch in die USA eingeladen wird (oftmals nach einem vorherigen Telefon- oder Videointerview), wusste auf jeden Fall schon einmal im ersten Schritt zu überzeugen und unter den oftmals vielen Bewerbern positiv aufzufallen. Dies bedeutet auch, dass man sich an die Regeln der amerikanischen Job Application gehalten hat. Die wesentlichen Unterschiede zur deutschen Bewerbung sind die Folgenden:
- Das Papierformat ist nicht DIN A4 (210 x 297 mm), sondern US Letter (216 x 279 mm).
- Die US-Bewerbung besteht lediglich aus einem Anschreiben („Cover Letter“) und dem Lebenslauf („Resume“ – nicht „Curriculum Vitae“).
- Der Resume darf nur eine Seite umfassen und ist vom Aufbau her deutlich komprimierter als sein deutsches Pendant.
- Anstatt Anlagen mit Zeugnissen und Nachweisen der Bewerbung beizufügen, ist es in den USA üblich, Referenzpersonen zu nennen.
Im Fazit gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den US-amerikanischen und den deutschen Bewerbungsunterlagen. Die Herausforderung für deutsche Bewerber – neben einem einwandfreien amerikanischen Englisch (AE) – besteht insbesondere darin, den Umfang beim Resume einzuhalten und geeignete Referenzpersonen zu identifizieren. Diese müssen aussagefähig zu der eigenen Person und natürlich einem auch wohlgesonnen sein. Meistens handelt es sich um frühere Vorgesetzte. Es ergibt stets Sinn, diese im Vorfeld von dem eigenen Bewerbungsvorhaben zu informieren und sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass man sie zu Referenzzwecken im eigenen Resume erwähnen wird. Kommen wir nun aber zu der konkreten Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch in den USA.
Für ein Job Interview in den USA benötigen Sie ein Visum
„Wenn Sie eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in den USA erhalten, werden Sie um den Begriff ESTA bzw. Visum nicht herumkommen.“

Für ein Bewerbungsgespräch in den USA benötigen Sie ein ESTA oder ein Visum. Es ist wichtig, dass Sie sich rechtzeitig darum kümmern.
Ganz wichtig und aufgrund der Freizügigkeit im Schengen-Raum vergisst man als EU-Bürger leicht den Umstand, dass diese für uns so normalen Regeln für die USA nicht selbstverständlich sind. Mit diesem Thema muss man sich also in Vorbereitung auf den eigentlichen Termin zwingend auseinandersetzen und rechtzeitig handeln, damit es nicht zu einer ärgerlichen Stornierung Ihrer Reise kommt. In die USA dürfen Sie also ohne ein Visum einreisen, wenn Sie das Electronic System for Travel Authorization des U.S. Departments of Homeland Security nutzen. Dieses wird als ESTA abgekürzt. Erfüllen Sie die entsprechenden Voraussetzungen (u.a. Reisezweck, Staatsangehöriger eines am Verfahren teilnehmenden Landes etc.), können Sie einen ESTA-Antrag stellen und erhalten damit die Erlaubnis zum Reiseantritt per Flugzeug oder Schiff. Ein Rechtsanspruch auf die Einreise geht damit nicht einher. Es kann auch passieren, dass der Antrag abgelehnt wird. In diesem Fall ist ein Visum erforderlich. Man muss den entsprechenden Antrag nicht zwingend selbst stellen, da es spezialisierte Anbieter gibt, die Unterstützung für ein ESTA oder ein Visum für ein Bewerbungsgespräch in den USA leisten. Wichtig bleibt in jedem Fall, dass Sie sich rechtzeitig darum kümmern, sobald Sie die Einladung für ein Vorstellungsgespräch erhalten haben!
Das Job Interview in den USA: Auf die Feinheiten kommt es an
„Auch das Vorstellungsgespräch in den USA unterschiedet sich von dem, wie wir es in Deutschland kennen. Es ist jedoch stets machbar!“

Beim Job Interview in den USA kommt es insbesondere auf das sogenannte Storytelling an. Es wird im direkten Vergleich zum deutschen Bewerbungsgespräch deutlich positiver kommuniziert.
Unterscheiden sich schon in den USA und in Deutschland die Bewerbungsunterlagen voneinander, so trifft dies selbstverständlich auch auf das Vorstellungsgespräch zu. In den USA wird ein Fokus auf Begeisterung, Enthusiasmus und dem Storytelling gelegt. Mit Letzterem ist gemeint, dass man den eigenen Werdergang und die aktuellen Karrierewünsche zu einer schlüssigen, lebendig erzählten Geschichte werden lässt, die nachvollziehbar ist und eine klare Motivation erkennen lässt. Die formalen Qualifikationen sind in diesem Zusammenhang nicht irrelevant, jedoch im Kontext der Story zu sehen. Ebenso kann es passieren, dass man Sie im Verlauf des Gesprächs auf die von Ihnen genannten Referenzpersonen anspricht. In anderen Punkten sind die Unterschiede zwischen dem amerikanischem und dem deutschen Jobinterview wesentlich geringer ausgeprägt: Sie sollten eine zu der angestrebten Stelle und dem Arbeitgeber passendes Outfit wählen. Hierbei kann die Website des Arbeitgebers eine erste Hilfestellung geben, da dort oftmals Mitarbeiter präsentiert werden und man so den dortigen Stil gut identifizieren kann. Auch sollte Ihr sprachlicher Ausdruck unter Berücksichtigung entsprechender Fachbegriffe zu dem Kontext passen und möglichst mit „action verbs“ gefüllt werden. Ein junges Startup unterscheidet sich mitunter deutlich von einem großen, etablierten US-Konzern. Beide haben jedoch gemeinsam, dass schnell zum Vornamen gewechselt wird. Dies ist schlichtweg Usus und hat nichts damit zu tun, dass Sie den Job sicher haben. Bitte berücksichtigen Sie vor allem einen Punkt für das Vorstellungsgespräch und das übliche Feedback in den USA: Aussagen werden eher positiv formuliert – auch dann, wenn Sie negativ gemeint sind. Man ist nicht immer so direkt, wie man dies beispielsweise aus Deutschland kennt. Auch Absagen werden überaus positiv formuliert. Die Kündigungsfristen in Deutschland sind zudem deutlich länger, sodass in den USA Zusagen teilweise sehr viel schneller kommen.
Das Jobinterview in den USA: Ein Fazit
„Weder ESTA- noch Visumspflicht sollten Sie von einer Bewerbung in den USA abhalten. Das Vorhaben lohnt sich.“
Die USA sind und bleiben ein spannendes Land, um eine attraktive berufliche Karriere einzuleiten oder fortzuführen, etwa in Wissenschaft und Forschung, aber auch im Bereich Medizin. Zahllose Arbeitgeber sind stets auf der Suche nach guten Bewerbern mit entsprechenden Fachkenntnissen und ausgeprägten Social Skills. Es ist jedoch dringend anzuraten, dass Sie sich rechtzeitig mit den Unterschieden der amerikanischen Bewerbung zu der deutschen Variante vertraut machen und Ihre Stärken entsprechend einbringen. Vergessen Sie bei einer Einladung in den USA auf keinen Fall ein ESTA bzw. ein Visum, damit Sie den Termin auch wirklich wahrnehmen können. Alles andere wäre mehr als ärgerlich. Der TT Bewerbungsservice wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Bewerbungsvorhaben in den USA!

Till Tauber ist seit 2013 als freiberuflicher Bewerbungsschreiber tätig und greift hierzu auf sein Wissen als Diplom-Ingenieur mit zusätzlichem MBA-Abschluss zurück. In dieser Zeit hat er mehr als 3.500 Bewerbungen im Kundenauftrag geschrieben – und weiß, worauf es beim Anschreiben sowie beim Lebenslauf ankommt. Auf TT Bewerbungsservice schreibt er zu aktuellen Themen rund um die Bewerbung.