Absage Bewerbung – Was tun, wenn der Bewerbungserfolg ausbleibt?
„Absagen gehören zum Bewerbungsprozess. Es gibt nur wenige Fälle, in denen es mit der ersten Stelle und Bewerbung sofort klappt. Erfahren Sie hier, wie Sie besser mit Absagen umgehen.“

Eine Absage als Antwort auf eine Bewerbung erzeugt immer Frust. Dennoch sollte man als Bewerber nicht vergessen, dass Absagen „normal“ sind. Selten klappt es direkt mit der ersten Bewerbung. Häufen sich jedoch die Absagen und erhalten Sie keine Einladungen zu einem Vorstellungsgespräch, sollten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen einer sorgfältigen Prüfung unterziehen.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden Sie im Zuge Ihres Bewerbungsvorhabens – ob im Rahmen eines Jobwechsels, einer internen Bewerbung oder der Bewerbung für eine Ausbildung bzw. ein Studium – mindestens eine Absage erhalten. Bei der Anzahl der konkurrierenden Bewerber für bestimmte Stellen und den unklaren Entscheidungsprozessen in den Personalabteilungen ist es klar, dass tagtäglich eine große Anzahl an Absagen als Reaktion auf Bewerbungen verschickt wird. Es ist je nach Bewerbungssituation nicht üblich, dass es sofort mit der ersten Bewerbung gleicht klappt und man zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Trotz all dem empfindet man eine Absage als Ablehnung und bei dem ein oder anderen Bewerber wirkt eine Absage niederschmetternd. Besonders unschön sind Absagen insbesondere dann, wenn es um eine Wunschstelle geht, zu der man einfach perfekt gepasst hätte. In diesem Artikel möchten wir Ihnen Methoden präsentieren, mit denen Sie eine Absage gelassener nehmen und zu einem guten Umgang mit zukünftigen Absagen finden.
Bewerbung und Absage: Beides gehört zusammen.
„Die Wahrscheinlichkeit, eine Absage zu erhalten, sinkt mit zunehmender Qualität der Bewerbungsunterlagen. Verlassen Sie sich auf die typischen Bewerbungsvorlagen, können Sie davon ausgehen, dass Sie – wenn sich die Arbeitgeber überhaupt die Mühe machen – nur Absagen erhalten werden. Die besten Bewerbungschancen haben Sie also mit einer professionellen Bewerbung. Dies mag zunächst nach viel Arbeit aussehen, doch langfristig spart man dadurch Zeit und vor allem Frust. Letzterer ist das denkbar Ungünstigste, um einen Bewerbungsprozess erfolgreich zu durchlaufen.“
Ohne Bewerbung gibt es keine Absage und auch die Bewerbung ist ohne Absagen nicht möglich. Arbeitgeber kommen aufgrund der Tatsache, dass Personalrekrutierung eben mit einem Auswahlprozess verbunden ist, nicht drum herum, Absagen aussprechen oder verschicken zu müssen. Bewerben sich beispielsweise 100 Bewerber auf eine einzige Stelle, werden vermutlich mehr als 90 von Ihnen eine Absage bekommen. Neben dem Vorliegen gewünschter Faktoren (z. B. Berufsausbildung, Erfahrung, Kompetenzen, Weiterbildungen etc.) ist es eben die Qualität der Bewerbungsunterlagen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Entscheidung eines Personalers hat, ob ein Bewerber eine Absage erhält oder zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Daraus folgt ein für Sie ganz wichtiger Zusammenhang: Mit professionellen Bewerbungsunterlagen ist fast immer eine geringere Anzahl an Absagen bzw. häufigere Einladung zu Jobinterviews verbunden. Es lohnt sich also immer, Zeit und Mühe in die Erstellung der eigenen Bewerbung zu investieren. Auf Dauer spart man so Frust und auch Zeit, da man im Fazit weniger Bewerbungen versenden muss, bis dann der gewünschte Erfolg eintritt.
Schlechter Stil seitens der Arbeitgeber: Keine Rückmeldung und keine Absage!
„
Die Frage ist, ob Sie überhaupt bei einem solchen Arbeitgeber angestellt sein möchten, der einen unschönen Stil mit Bewerbern pflegt. Wie arbeitet die Personalabteilung dann in anderen Fällen, wenn sie erst für Sie zuständig ist? Oftmals können Sie getrost auf einen solchen Arbeitgeber verzichten!
“

Wenn Sie keine Absage von einem Arbeitgeber erhalten, handelt es sich ohne Frage um schlechten Stil. Hiervon dürfen Sie sich nicht unterkriegen lassen!
Leider kommt es häufig vor, dass Arbeitgeber keinen guten Stil im Umgang mit Bewerbern pflegen. Es mag zwar oft der Fall sein, dass sich der Auswahlprozess für eine einzige Stelle über Monate hinweg zieht, doch ausbleibende Rückmeldungen sind nicht alleine auf diesen Umstand zurückzuführen. Dies birgt die Gefahr, dass Sie in Ihrem persönlichen Bewerbungsvorhaben wertvolle Zeit einbüßen und an Selbstvertrauen verlieren. Beides müssen Sie unbedingt vermeiden! Unschön ist es, dass es viel zu viele Unternehmen und Organisationen es schlichtweg nicht für nötig erachten, Absagen, geschweige denn aussagekräftige Absagen zu verschicken. Das ist schlechter Stil und kein Merkmal eines angemessenen Rekrutierungsprozesses. Dennoch kommt es häufig vor. Wenn sich Bewerber jedoch auf die üblichen Bewerbungsmuster mit ihren Standardfloskeln und inhaltlosen Sätzen vertrauen, vielleicht auch noch „Sehr geehrte Damen und Herren,“ schreiben, obwohl ein Ansprechpartner in der Stellenanzeige genannt ist, ist es nicht verwunderlich, wenn eine Absage ausbleibt. Wie woanders auch, ist es wahrscheinlicher, dass Sie eine nette Antwort erhalten, wenn Sie freundlich fragen.
Das eigene Bewerbungsvorhaben sinnvoll planen: Absagen verlieren an Bedeutung!
„Mit einer soliden Bewerbungsvorbereitung können Sie sicherstellen, dass zwischen Ihren Bewerbungsunterlagen und den Stellenprofilen eine hohe Passgenauigkeit vorliegt. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit, Absagen zu erhalten. Individualität und das Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und der offenen Stelle zeichnen erfolgreiche Bewerbungsschreiben aus. Für jede Absage sollten Sie direkt wieder eine Bewerbung versenden!“
Ein Bewerbungsvorhaben verspricht dann am meisten Erfolg, wenn Sie es sorgfältig planen und das Thema klar strukturiert angehen. Anpassungen an Ihren ursprünglichen Bewerbungsunterlagen sind keine Seltenheit und Sie sollten auch gegenüber Versuchen offen sein. Ihnen ist es möglich, beim Umfang und bei der Detailtiefe Ihres Lebenslaufes zu variieren, oder Sie wählen schlichtweg neue Ansätze bei Ihren Bewerbungsschreiben. Auf diese Weise können Sie den inhaltlichen Aufbau anders gestalten oder einen anderen Schreibstil ausprobieren. Grundsätzlich gilt: Pro Arbeitgeber ein individuelles Bewerbungsschreiben. Mit einem Bewerbungsmuster, welches nur die üblichen Bewerbungsfloskeln enthält, haben Sie nahezu keine Aussicht auf den gewünschten Bewerbungserfolg!
Den Bewerbungsprozess richtig planen, um Absagen zu vermeiden
- Setzten Sie sich mit Ihren eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen sowie der eigenen beruflichen Erfahrung ehrlich auseinander.
- Klären Sie vor jedem Bewerbungsvorhaben, warum Sie sich genau dort bewerben und welche Art von Stelle / Arbeitgeber für Sie in Frage kommt.
- Recherchieren Sie nach Stellen, die Ihren Kompetenzen entsprechen und nach Arbeitgebern, die Ihnen zusagen.
- Nutzen Sie Ihre Zeugnisse und Nachweise, um einen antichronologischen und tabellarischen Lebenslauf – ohne zeitliche Lücken – zu erstellen.
- Mit Ihrem Lebenslauf und der jeweiligen Stellenanzeige als Vorlage haben Sie beste Voraussetzungen, um ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben zu verfassen – pro Arbeitgeber und Stelle bitte ein neues, individuelles Anschreiben!
- Verschicken Sie parallel mehrere Bewerbung – am besten um die fünf Versionen und verlieren Sie den Überblick nicht.
- Halten Sie weitere Stellenanzeigen und mögliche Arbeitgeberwebseiten bereit, um für eine eingehende Absage umgehend wieder eine Bewerbung versenden zu können.
Auch beim Bewerbungsprozess gilt: Vor dem Rennen erst warmlaufen!
„
Experimentieren Sie in Ihrer Bewerbung doch einmal mit verschiedenen Schreibstilen, Strukturen oder Designs. Die perfekte Bewerbung gibt es nicht – auch, wenn viele Punkte beim Schreiben einer Bewerbung zu beachten sind.
“

Der Bewerbungsprozess will gut überlegt und geplant sein: Zu viele Vorstellungsgespräch auf einmal führen zwangsweise zu Stress. Dieser ist denkbar ungünstig, um ein Jobinterview erfolgreich zu meistern. Setzen Sie sich nicht selbst unnötig unter Zeitdruck!
Kein Meister ist vom Himmel gefallen – und dies trifft ganz besonders im Falle der Bewerbung zu. Man schreibt einfach zu selten Bewerbungen, als dass man dies als Routine bezeichnen könnte und mit der entsprechenden Gelassenheit angeht. Mit „warmlaufen“ ist hier gemeint, dass Sie immer mehr Übung im Schreiben von Bewerbungen erhalten, sich im Vorstellungsgespräch besser kennenlernen, immer geschickter und gelassener auf mögliche Stressfragen reagieren – aber auch die Fähigkeit entwickeln, den jeweiligen Arbeitgeber auf Herz und Nieren zu prüfen. Dort wollen Sie vermutlich mehrere Jahre arbeiten, da müssen die Rahmenbedingungen schon stimmen! Sie sollten ein gutes Bauchgefühl haben. Somit ist es nicht immer sinnvoll, gleich beim ersten Arbeitgeber zuzusagen und einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben, wenn man dies tatsächlich angeboten bekommt. Im Optimalfall haben Sie mehrere Vorstellungsgespräche im Abstand mehrerer Tage im Terminkalender, sodass Sie – ganz ohne Stress und Zeitdruck – eine möglichst große Auswahl an Stellen anstreben. Läuft es gut für Sie, können Sie zwischen mehreren Stellen auswählen und sich für jene entscheiden, die Ihnen am meisten zusagt und Ihnen für Ihre beruflichen Ziele am geeignetsten erscheint.
Es gibt auch freundliche Absagen – und „Bewerberpools“.
„
Wenn man Sie in einen Bewerberpool aufnehmen möchte, können Sie dies schon als Teilerfolg betrachten. Dies spricht für Sie – und für Ihre Bewerbungsunterlagen!
“
Allem Negativen rund um das Thema Absagen zum Trotz, gibt es auch Arbeitgeber, die freundliche, begründete Absagen verfassen und einem als Bewerber eine solche rechtzeitig mitteilen. Natürlich ist keine Absage wirklich schön, aber dennoch ist ein solcher Umgang mit Bewerbern einfach fairer. Oftmals heißt es in solchen Absagen, dass man als Bewerber zwar gut geeignet sei, jedoch jemand anders besser passte, oder die Auswahlphase mit Vorstellungsgesprächen bereits stattgefunden hat. Ob dies nun stimmt oder nicht, eine freundliche Absage wird oftmals nicht so negativ aufgenommen wie eine ausbleibende Antwort oder eine nachlässig formulierte sehr standardisierte Absage. Als sehr positiv kann man es erachten, wenn einem das Angebot der Aufnahme in einen sogenannten „Bewerberpool“ gemacht wird. Dies bedeutet de facto, dass momentan keine passende Stelle für Sie zur Verfügung steht, der Arbeitgeber Sie jedoch „warm halten“ möchte. In diesem Fall haben Ihre Bewerbungsunterlagen überzeugt und Sie wissen, dass Sie diese zukünftig in der vorliegenden Form für weitere Bewerbung nutzen können. Ein solches Feedback ist immer wertvoll!
Sinnvoll mit Absagen umgehen: Kritisch sein, aber keine unproduktive Selbstkritik!

Ein sinnvoller Umgang mit Absagen im Laufe des Bewerbungsprozesses ist überaus wichtig. Der Bewerbungserfolg ist immer möglich! Dieser setzt jedoch professionelle Bewerbungsunterlagen voraus!
Da Sie im Rahmen eines Bewerbungsvorhabens in der Regel durchaus mit Absagen konfrontiert werden, ist es wichtig, dass Sie einen guten Umgang damit pflegen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sich meistens nicht lohnt, beim Arbeitgeber nachzufragen, warum man eine Absage erhalten hat oder ob es an der Qualität der eigenen Bewerbungsunterlagen gelegen hat. Nur selten nehmen sich die zuständigen Personaler, sofern Sie diese überhaupt telefonisch erreichen, wirklich die Zeit, Ihnen die Gründe für eine Absage mitzuteilen. Oder man speist Sie mit Standardfloskeln und wenig inhaltsreichen Aussagen ab.
Erhalten Sie jedoch nur Absage auf Absage und nach mehreren Wochen bzw. Monaten keine einzige Einladung zum Vorstellungsgespräch, müssen Sie offensichtlich etwas falsch machen. Prüfen Sie am besten dann Ihre Bewerbungen gründlich – vor allem, ob Sie alle Regeln einer professionellen, aussagekräftigen Bewerbung einhalten. Manchmal reichen schon ein paar Optimierungen im Lebenslauf und im Bewerbungsschreiben, um mehr Einladung zu erzielen und die Anzahl der Absagen zu verringern. Daher ist es sinnvoll, von Zeit zu Zeit den Bewerbungserfolg zu prüfen und Nachbesserungen an den Unterlagen vorzunehmen oder durch einen professionellen Dienstleister tätigen zu lassen. Selbstkritik ist immer sinnvoll, insbesondere im Bewerbungskontext, doch muss diese begründet und nicht überzogen sein! Bleiben Sie trotz möglicher vorheriger Absagen positiv im Vorstellungsgespräch.

Till Tauber ist seit 2013 als freiberuflicher Bewerbungsschreiber tätig und greift hierzu auf sein Wissen als Diplom-Ingenieur mit zusätzlichem MBA-Abschluss zurück. In dieser Zeit hat er mehr als 3.500 Bewerbungen im Kundenauftrag geschrieben – und weiß, worauf es beim Anschreiben sowie beim Lebenslauf ankommt. Auf TT Bewerbungsservice schreibt er zu aktuellen Themen rund um die Bewerbung.