Der Einstellungstest im öffentlichen Dienst: Aufbau, Tipps, Fragen und Inhalte!
„Wer im öffentlichen Dienst arbeiten möchte, der muss sich im Rahmen der Bewerbung meist einem vollständigen Einstellungstest stellen. Dieser ist vom grundsätzlichen Aufbau her sehr ähnlich für alle Bereiche. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie der Einstellungstest aufgebaut ist und wie sie sich am besten darauf vorbereiten. Üben können Sie auch gleich!“

Konnten Sie mit Ihren Bewerbungsunterlagen für den öffentlichen Dienst überzeugen, erhalten Sie in der Regel eine Einladung zum Einstellungstest. Unabhängig von der jeweiligen Laufbahn ist dieser Test immer sehr ähnlich aufgebaut. Dies bietet klare Vorteile, denn Sie wissen, was Sie beim Einstellungstest erwartet.
Der öffentliche Dienst ist ein sehr vielfältiger Arbeitgeber mit den verschiedensten Einsatzbereichen und unterschiedlichen Laufbahnen. So kann man sich auf eine Beamtenlaufbahn (z. B. im mittleren, gehobenen oder höheren Dienst) oder als Angestellter bewerben. Ganz unabhängig davon, in welchem Bereich und für welche Laufbahn Sie sich im öffentlichen Dienst bewerben, Sie werden an einem Einstellungstest nicht vorbeikommen. Der Einstellungstest ist ein wesentliches Merkmal im Bewerbungsprozess des öffentlichen Dienstes und stellt für viele Bewerber die größte Hürde dar. Grundsätzlich ist der Einstellungstest immer sehr ähnlich aufgebaut – ganz gleich, ob Sie sich beispielsweise bei einem Bundesamt, einem Landesamt oder der Bundespolizei, dem Zoll oder der Bundeswehr bewerben. In der Regel unterscheiden sich lediglich die konkreten Inhalte und die Komplexität der jeweiligen Aufgabenstellungen ein wenig. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick zum Einstellungstest im öffentlichen Dienst geben.
Der Aufbau des Einstellungstests im öffentlichen Dienst!
„Beim Einstellungstest für den öffentlichen Dienst werden Sie in verschiedenen Bereichen geprüft. Alles erfolgt unter Zeitdruck, da man Ihre Stressresistenz ebenfalls überprüfen möchte. Das klassische Vorstellungsgespräch gehört natürlich auch zu dem Ablaufplan dazu.“

Der Einstellungstest für den öffentlichen Dienst beinhaltet immer einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Für manche Bereiche ist ein zusätzlicher Test, beispielsweise in Form eines Sporttests, üblich.
Beim Einstellungstest im öffentlichen Dienst gibt es einen grundsätzlichen Aufbau, der sich immer wieder durchzieht. Es geht den zuständigen Personalstellen des öffentlichen Bereiches darum, eine Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Bewerbern herzustellen und eine Bestenauslese zu ermöglichen. Dies lässt sich nur mit standardisierten Verfahren erreichen, die für den öffentlichen Dienst geradezu typisch sind.
Grundsätzlicher Aufbau – Einstellungstest
- Schriftlicher Test (mehrere Teile)
- Praktischer Test (mehrere Teile)
- Individuelle Tests (je nach Bereich, z. B. Computertest, Sporttest etc.)
Der schriftliche Test bildet, zusammen mit dem praktischen Test, den Kern eines jeden Einstellungstests für den öffentlichen Dienst dar. Man möchte Sie dort in Bezug auf Ihre sprachlichen, konzeptionellen und mathematischen Fähigkeiten prüfen. Daneben gilt es, Ihre Konzentration und Ihr logistisches Denkvermögen zu ermitteln. Auch wird Ihr Allgemeinwissen einer Prüfung unterzogen. Dies alles geschieht in der Regel mit den folgenden Testformen:
- Aufsatz (Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, sprachlicher Ausdruck, Denkvermögen)
- Diktat (Rechtschreibung, Zeichensetzung)
- Lückentexte (Rechtschreibung, Verständnis von Texten, logisches Denkvermögen)
- Multiple-Choice-Tests (z. B. Sprachtests, Verständnis von Texten, logisches Denkvermögen, Allgemeinbildung)
- Rechenaufgaben (z. B. Prozentrechnung, Bruchrechnung, Zahlenreihen)
„Selbstverständlich gibt es für die einzelnen Tests harte Zeitlimits. Sie müssen die Prüfungszeit also sinnvoll einteilen und ein passendes Maß zwischen Genauigkeit und Arbeitstempo finden. Hier hilft nur Üben im Vorfeld des Einstellungstests. Im Übrigen: Im öffentlichen Dienst kommt natürlich die neue Rechtschreibung zur Anwendung.“
Der praktische Teil des Einstellungstests: Gute Antworten und Teamfähigkeit zählen!
In diesem Teil des Einstellungstests geht es vor allem um Ihre Soft Skills, wozu insbesondere Ihre sozialen und kommunikativen Fertigkeiten gehören. Für den praktischen Teil müssen Sie die folgenden Stationen erfolgreich durchlaufen:
- Gruppenaufgabe
- Vortrag
- Einzelgespräch
1. Hinweise zur Gruppenaufgabe

Der Einstellungstest des öffentlichen Dienstes prüft alle Bewerber gründlich. Im Endeffekt gibt es kaum ein Prüfungsbereich, der ausgelassen wird.
In der Gruppenaufgaben müssen Sie gemeinsam mit ca. vier bis fünf anderen Kandidaten eine vorgegebene Aufgabe lösen. Dabei steht Ihr Verhalten im Umgang mit den anderen Teilnehmern der Gruppenaufgabe im Vordergrund:
- Hören Sie den anderen Teilnehmern ausreichend zu und unterbrechen Sie diese nicht?
- Haben Sie die Fähigkeit, andere Meinungen zu akzeptieren und einen Konsens zu finden?
- Können Sie sich bei unangemessenen Verhalten seitens anderer Teilnehmer durchsetzen?
Während der Gruppenaufgabe wird man Sie genau beobachten. Erfahrungsgemäß ist es ungünstig, wenn man der einzige ist, der redet – oder, wenn man nicht zu Wort kommt und sich nicht traut, einen angemessenen Redeanteil durchzusetzen.
2. Hinweise zum Vortrag
Für den Vortrag wird man Ihnen in der Regel ein paar mögliche Themen zur Auswahl geben. Meistens handelt es sich um aktuelle Themen, die durchaus eine Relevanz zu Ihrem Bewerbungsziel im öffentlichen Dienst haben. Sie haben nur eine begrenzte Zeit, um sich auf den Vortrag vorzubereiten, in etwa indem Sie sich Notizen machen. Stichpunkte eignen sich dafür am besten, da es sich um einen freien Vortrag handelt. Während des Vortrags ist es wichtig, dass Sie eine geeignete Körpersprache zum Ausdruck bringen und vor allem nicht den Blick vor Ihrem Publikum scheuen. Eine klare und verständliche Aussprache ist empfehlenswert. Zum Thema Körpersprache gibt es zahlreiche gute Ratgeber und DVDs, mit denen Sie sich ebenfalls auf den Vortrag vorbereiten können. Lampenfieber hat nicht zwingend einen negativen Einfluss auf den Verlauf des Einstellungstests im öffentlichen Dienst!
3. Hinweise zum Einzelgespräch

Der Multiple Choice Test ist ein fester Bestandteil des Einstellungstests für den öffentlichen Dienst. Mag dieser zunächst besonders einfach erscheinen, erschließen sich die Fragen nur selten von selbst. Nur wer übt, hat gute Chancen, solche Tests ohne Schwierigkeiten und innerhalb des Zeitlimits zu bestehen.
Beim Einzelgespräch handelt es sich mehr oder weniger um ein klassisches Vorstellungsgespräch. Mann wird Sie zu den Beweggründen Ihrer Bewerbung für den öffentlichen Dienst fragen und versuchen, Sie mit Stressfragen unter Druck zu setzen. Im Wesentlichen gelten für das Einzelgespräch die gleichen Hinweise und Tipps wie für das Bewerbungsgespräch. Teilweise wird aber auch Fachwissen in manchen Bereichen abgefragt, die für den von Ihnen angestrebten Beruf von Bedeutung sind. Bewerben Sie sich bei der Bundeswehr, könnte man Ihnen beispielsweise Fragen nach den Mitgliedsstaaten der NATO oder nach den aktuellen Waffensystemen der Bundeswehr stellen. Sie sollten sich also vorab immer mit den allgemeinen Informationen zu dem von Ihnen angestrebten Bereich des öffentlichen Dienstes vertraut machen. Ansonsten gilt es, ruhig und gelassen auf Provokationen zu reagieren und keine ungünstigen Aussagen zu der eigenen Bewerbungsmotivation zu tätigen. Setzen Sie sich am besten mehrere Wochen vor dem Einstellungstest mit den typischen Fangfragen auseinander und überlegen Sie sich, wie Sie am besten ungünstige Noten oder Lücken im Lebenslauf auf nachvollziehbare Weise erklären. Man wird Sie im Einzelgespräch garantiert danach fragen.
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Wie bereite ich mich am besten auf den Einstellungstest im öffentlichen Dienst vor?
Eine Vorbereitung auf den Einstellungstest des öffentlichen Dienstes ist mehr als empfehlenswert. Es wäre zu schade, wenn eine schlechte Vorbereitung Sie daran hindern würde, im öffentlichen Dienst eingestellt zu werden. Gerade aufgrund der Tatsache, dass die Aufgabentypen vom grundsätzlichen Aufbau her bekannt sind, ist es sehr leicht möglich, sich gezielt mit ähnlichen Aufgaben vorzubereiten. Im Fachhandel gibt es eine Vielzahl an spezialisierten Büchern, mit denen man die Aufgabentypen des Einstellungstests detailliert kennenlernt und zugleich zahlreiche Aufgaben zum Üben erhält. Grundsätzlich sollten Sie mit der Vorbereitung des Tests auch rechtzeitig, also einige Wochen im Voraus, beginnen. Mögen die Aufgaben einem zunächst vielleicht schwerfallen, so merkt man mit der Zeit, wie man immer besser darin wird. Übung macht den Meister – und das gilt gerade für die einzelnen Disziplinen des schriftlichen Tests!
Der individuelle Test: Ein Sporttest darf bei Bundespolizei und Bundeswehr nicht fehlen!

Dort, wo es auf körperliche Fitness ankommt, müssen Sie zusätzlichen zum schriftlichen und mündlichen Anteil des Einstellungstests einen Sporttest absolvieren. Bei der Bundeswehr spricht man vom Basic-Fitness-Test, der drei einzelne Stationen beinhaltet.
Je nachdem, für welchen spezifischen Bereich Sie sich im öffentlichen Dienst bewerben, kommen individuelle Tests hinzu. Dabei handelt es sich in der Regel um einen Sporttest sowie um spezielle Tests, die am Rechner durchgeführt werden. Der Sporttest ist zum Beispiel bei der Bundeswehr oder der Bundespolizei ein fester Bestandteil, der auch erfüllt werden muss. Hier wird Ihnen jedoch in der Regel genügend Zeit zwischen dem Sporttest, der bei der Bundeswehr Basis-Fitness-Test genannt wird, und den anderen beiden Tests gelassen. Sie müssen also nicht direkt vom Sport kommend den schriftlichen Test absolvieren. Auch wenn Sie sportlich sind und über eine gute Kondition verfügen, sollten Sie vorab ein wenig üben. Denn der Sporttest setzt sich aus Bestandteilen zusammen, die sowohl Ausdauer, als auch Schnellkraft prüfen.
Aufbau des Basis-Fitness-Tests für die Einstellung in die Bundeswehr!
„Der Basis-Fitness-Test ist der Sporttest der Bundeswehr, den Sie im Rahmen des Bewerbungsverfahrens absolvieren müssen. Drei Disziplinen müssen Sie dabei erfolgreich bestehen.“
Der Basis-Fitness-Test hat 2010 den sogenannten PFT bzw. Physical Fitness Test bei der Bundeswehr abgelöst. Der PFT war deutlich schwieriger. Dieser Basis-Fitness-Test ist nicht nur im Rahmen des Einstellungstests, sondern ebenfalls von den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr regelmäßig nachzuweisen. Dabei besteht der Test aus drei einzelnen Aufgaben.
3 Aufgaben des Basis-Fitness-Tests
- 11 x 10 Meter Sprinttest (maximal erlaubte Zeit: 60 Sekunden)
- Klimmhang (Mindestdauer: 5 Sekunden)
- 1.000 Meter Laufen (maximal erlaubte Zeit: 6:30 Minuten) oder 3.000 Meter Rad fahren mit einem Fahrradergometer (maximal erlaubte Zeit: 6:30 Minuten).
Die Option Fahrradergometer kommt nur beim Einstellungstest zur Anwendung. Als Soldatin bzw. Soldat werden Sie Aufgabe Nr. 3 Ihrer Basis-Fitness-Tests in Zukunft nur noch mit dem 1.000m-Lauf absolvieren.
Der Einstellungstest des öffentlichen Dienstes im Fazit!

In der Zusammenfassung lässt sich sagen, dass es sehr sinnvoll ist, vor dem Einstellungstest ausgiebig zu üben. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit dafür. In viele Aufgabentypen kann man sich einarbeiten und wenn man erst einmal Routine darin hat, geht man mit einem besseren Bauchgefühl zum Einstellungstest. Geeignete Ratgeber mit zahllosen Übungsbeispielen sind dafür sehr empfehlenswert. Es wäre zu schade, wenn es lediglich am Üben gelegen hätte!
Der klare Vorteil des Einstellungstests für den öffentlichen Dienst ist die Tatsache, dass dieser vom Aufbau her durch alle Bereiche hinweg standardisiert ist. Nur dort, wo körperliche Fitness gefragt ist, also beispielsweise bei der Bundeswehr, der Bundespolizei oder der Feuerwehr, müssen Sie noch einen zusätzlichen Sporttest bestehen. Ansonsten wissen Sie, dass Ihr Einstellungstest aus einem theoretischen und einen praktischen Teil bestehen wird. Auch, wenn Sie die spezifischen Aufgaben, die sie dort erhalten werden, nicht kennen, so sind die Aufgabentypen bekannt. Somit können Sie sich optimal darauf vorbereiten und Übung in der Abarbeitung unter Zeitdruck aufbauen. Besonders leicht lassen sich die Aufgaben für den theoretischen Teil einstudieren. Zahlreiche Ratgeber mit einer großen Anzahl an Übungsbeispielen stehen Ihnen für den Einstellungstest im öffentlichen Dienst zur Verfügung. Es lohnt sich für den Bewerbungsprozess immer, rechtzeitig mit der Arbeit zu beginnen!

Till Tauber ist seit 2013 als freiberuflicher Bewerbungsschreiber tätig und greift hierzu auf sein Wissen als Diplom-Ingenieur mit zusätzlichem MBA-Abschluss zurück. In dieser Zeit hat er mehr als 3.500 Bewerbungen im Kundenauftrag geschrieben – und weiß, worauf es beim Anschreiben sowie beim Lebenslauf ankommt. Auf TT Bewerbungsservice schreibt er zu aktuellen Themen rund um die Bewerbung.